Zuletzt aktualisiert am 29. Juli 2023
Cochem, Beilstein und Bernkastel-Kues
Eigentlich hatten wir eine traumhafte, vierwöchige Reise über New York zu den hawaiianischen Inseln Maui und Kauai bis nach San Francisco geplant. Stattdessen erkundeten wir in einer fünftägigen kleinen Tour die bildschöne Gegend um Cochem, Beilstein und Bernkastel-Kues an der Mosel. Unsere Planänderung am Anfang der Corona-Krise bescherte uns zwar einen deutlich kürzeren, aber nicht weniger schönen Urlaub und für uns steht fest, wir werden die Mosel mit ihren kleinen Örtchen noch viel öfter bereisen.
Cochem
Die kleine, alte Stadt besitzt mit ihrer majestätischen Reichsburg und dem Turm der Martinskirche eine wunderschöne Kulisse. Dennis musste dieses Panorama unbedingt in unzähligen Fotos festhalten. Hier unsere zwei schönsten Bilder:


Wir hatten das Glück dieses schöne Städtchen in ruhiger Atmosphäre erleben zu können. Normalerweise ist Cochem touristisch deutlich belebter, doch wir denken, auch mit mehr Trubel ist es noch genauso attraktiv.
Unsere Unterkunft in Cochem: Das Hotel am Hafen
Unsere Unterkunft, das Hotel am Hafen, hatten wir für 3 Tage gebucht. Ein sehr freundlich geführtes Hotel unter der Leitung einer Niederländerin mit ihren zwei Töchtern. Es besitzt eine perfekte Lage direkt an der Mosel. Unser Zimmer war zwar sehr klein, dafür hatte es einen Balkon mit tollem Ausblick auf die Mosel und die Reichsburg. Im Sommer solltest du allerdings beachten, dass es in den Zimmern auf der Moselseite extrem warm werden kann, da lediglich ein kleiner Ventilator vorhanden ist. Deshalb sind die Zimmer auf der andereren Seite für die heiße Jahreszeit deutlich empfehlenswerter.
Ein kleiner Parkplatz ohne Parkgebühr befindet sich direkt am Hotel. Unsere Fahrräder konnten wir in einem kleinen Schuppen abstellen, was wir sehr praktisch fanden.

Restaurant des Hotels: Bistro am Hafen
Unsere Abendessen genossen wir immer auf der Terasse unseres Hotelrestaurants. Es steht sowohl den Hotelgästen als auch jedem anderen Gast zur Verfügung. Du hast von hier aus einen super schönen Blick auf die Mosel und kannst leckeren Wein genießen. Mit dem Essen waren wir zweimal sehr zufrieden – die Fleischgerichte waren wirklich köstlich – nur die Salate als Hauptspeise haben uns nicht überzeugt. Zudem fanden wir das Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich zu den anderen Gerichten nicht stimmig. Das ist jedoch vermutlich Ansichtssache und natürlich auch Geschmacksache.
Cochems Altstadt und Umgebung
An unserem Ankunftstag schauten wir uns erst mal ein bisschen die Umgebung an und schlenderten durch die Altstadt. Die urigen Häuser und Gassen, der Blick auf die Weinberge, die Mosel und die Burg versprühen ein ganz besonderes Flair.



Wir tingelten durch die Geschäfte und fanden einen außergewöhnlichen Laden, in dem ein sehr sympathischer Niederländer versteinerte Holzskulpturen verkauft – alles Unikate, sehr interessant und auf jeden Fall einen Blick wert! Eine Skulptur, die geschätzt 40 Millionen Jahre alt ist, hat es uns direkt angetan, … dieser Baum existierte, als es noch lange, lange keine Menschen gab und die Dinosaurier bereits seit 26 Millionen Jahren ausgestorben waren. Beeindruckend, dass er so gut erhalten blieb, nur weil er bei einem Vulkanausbruch von Lava verschüttet wurde und dann nach und nach versteinerte. Wir schlenderten drei Tage um dieses gute Stück herum, bis wir es dann unbedingt mit nach Hause nehmen mussten :). Ziemlich schwer das Teil, es wiegt gerade mal drei Kilogramm weniger als ich ;).
Adresse: Stone & Art – Jos Kohl – Moselpromenade 26

Nach dem Abendessen kannst du noch wunderbar an der Mosel spazieren gehen. Zudem ist so ein Abendspaziergang perfekt, um zu entspannen und die Seele baumeln zu lassen. Wir waren ganz für uns, … außer einer Ente, die uns anmeckerte, weil wir die Ruhe mit ihren Küken störten – na so was aber auch.
Der nächste Morgen begann mit einem Frühstück im Hotel. Es war ok, hätte unserer Meinung nach jedoch besser sein können. Wegen Corona gab es kein Buffet und so wurde alles an unseren Tisch gebracht. Ansonsten wäre die Auswahl wahrscheinlich deutlich vielfältiger gewesen, von daher war es schon in Ordnung so.
Gut gestärkt schlenderten wir nochmal kurz durch die Altstadt und schwangen uns danach auf unsere Räder.
Fahrradtour von Cochem über Beilstein bis nach Neef
Unsere Tour führte uns direkt am Wasser entlang durch die grüne Natur und an vielen kleinen Dörfern und Campingplätzen vorbei. Mega schön! Ein Ausflug ins Grüne, so wie wir ihn lieben. Du kannst hier wirklich kilometerweit auf guten Wegen die Mosel entlang radeln und dabei entspannt die vielfältige Umgebung genießen. Empfehlenswert ist die Seite des Hotels bzw. die gegenüberliegende Seite der Burg, denn die ist deutlich ruhiger. Der Weg auf der anderen Seite führt direkt an der Bundesstraße entlang.

Beilstein – das Dornröschen der Mosel
Romantisch und verträumt, malerisch schön, mit engen Gassen und Winkeln, so ist Beilstein. Diese kleine Gemeinde gilt als einer der schönsten Orte an der Mosel, hat schon viele Künstler inspiriert und für so manchen Spielfilm als Filmkulisse gedient. Wenn du in der Nähe bist, solltest du dir Beilstein unbedingt anschauen und mit einer Tasse Kaffee, einem Glas Wein oder einem leckeren Essen in einem der tollen Restaurants oder Cafés genießen. Bringst du genug Zeit mit, schau dir auf jeden Fall auch die Burg Metternich an. Die haben wir schon bei unserem ersten Besuch im vorherigen Jahr besichtigt. Uns faszinieren Burgen und so schauen wir sie uns immer gerne an. Von der Burg Metternich hast du zudem einen fantastischen Ausblick!

Weiter ging es mit unserer Radtour bis nach Neef, danach kehrten wir um und fuhren wieder zurück nach Cochem. Hierbei entdeckten wir einen sehr schönen Campingplatz in Mesenich, das Family-Camping. Ein Platz in traumhaft schöner Lage, sehr empfehlenswert! Den werden wir auf jeden Fall mit unserem zukünftigen Wohnmobil ansteuern :).
Die Reichsburg in Cochem
Zurück in Cochem machten wir uns auf zur Reichsburg. Leider konnten wir uns nur den Hof anschauen, da wegen Corona eine Besichtigung nicht möglich war. Doch alleine wegen der Aussicht loht es sich bereits, den Weg hochzulaufen bzw. hochzuradeln. Letzeres ist allerdings ein wenig anstrengend ;).


Moselsteig: Wanderung von Cochem bis nach Beilstein
Am nächsten Morgen starteten wir unsere Wanderung von Cochem aus bis nach Beilstein. Die knapp 15 Kilometer lange Etappe des Moselsteiges hat uns von allen Wanderrouten, die wir bisher gelaufen sind, mit am besten gefallen. Die Strecke ist mega schön, abwechslungsreich, führt an den Weinhängen entlang sowie durch einen Wald und kleine Dörfer. Den letzten Streckenabschnitt solltest du allerdings nur laufen, wenn du frei von Höhenangst bist! Es gibt ein paar Stellen, die dich ansonsten arg herausfordern könnten. Auch uns war manchmal ein bisschen mulig zumute. Du erkennst diesen Streckenabschnitt ganz leicht, denn um auf den schmalen Pfad zu gelangen, musst du zunächst ein kleines Tor passieren. Wenn du diesen Teil des Moselsteiges aussparen möchtest, hast du dort natürlich auch die Möglichkeit auf einfachem Wege wieder nach unten zu gelangen.
Festes Schuhwerk mit gutem Profil – also am besten Wanderschuhe – sind für diese Tour ein absolutes Muss! Nimm dir zudem ausreichend zu Trinken und eventuell auch etwas zu Essen mit, denn die Route dauert ca. 4,5 Stunden und ist mit ihren 800 Höhenmetern recht anstrengend. Wir haben anschließend auf dem Marktplatz in Beilstein im Restaurant Gute Quelle gegessen. Draußen sitzt du super schön und bist umgeben von mit Blumen geschmückten, alten Häusern. Auch unser überbackenes Spargeltoast mit Salat war echt lecker.
Hier gab uns die freundliche Bedienung übrigens den Rat, mit dem Bus zurückzufahren und nicht mit dem Taxi, was wir ursprünglich vor hatten – vielen Dank dafür! Taxifahrten an der Mosel sind nämlich sehr teuer, das heißt, für diese kurze Strecke hätten wir tatsächlich an die 50 € bezahlt, puh. Mit dem Bus sind wir stattdessen sogar umsonst gefahren, da wir – mal wieder wegen Corona – noch nicht einmal zum Fahrer durften, um zu bezahlen. Na da haben wir doch mal richtig Geld gespart ;).





Auf nach Bernkastel-Kues
Am nächsten Morgen fuhren wir weiter zum traumhaft schönen Örtchen Bernkastel-Kues bzw. genauer gesagt, zum Stadtteil Bernkastel. Kues befindet sich auf der anderen Moselseite. Cochem fanden wir ja schon toll, aber die Atmosphäre von Bernkastels Altstadt hat uns nochmal mehr beeindruckt. Schade, dass wir nur zwei Tage Zeit hatten, denn es gibt hier sehr viel zu entdecken. Bernkastel-Kues ist zudem ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und Radtouren – also werden wir wohl wiederkommen müssen ;).

Unsere Unterkunft in Bernkastel-Kues: Das Gasthaus Huwer
Das Gasthaus Huwer hatten wir für zwei Nächte gebucht. Es liegt inmitten der Altstadt und wird von einer sehr netten Familie geführt, die selbst in diesem Haus lebt und sehr um das Wohl ihrer Gäste bemüht ist. Wir können es dir also mit bestem Gewissen weiterempfehlen!
Von der Straße „Hinterm Graben“ kommend fuhren wir direkt in den Trubel hinein und hatten das Gefühl, in einer Fußgängerzone gelandet zu sein, auwei. Wir waren uns tatsächlich nicht sicher, ob wir überhaupt dort entlang fahren durften und da wir möglichst schnell wieder von der Straße herunter wollten, verpassten wir doch glatt unser Hotel, na toll. Also riefen wir im Gasthaus Huwer an – kein Problem, nur wenige Minuten später kam man uns mit einem Schlüssel entgegen und erklärte uns, wie wir zum hoteleigenen Parkplatz kommen würden.
Zur Info: Die Straße darf man befahren, auch wenn sie nicht immer den Anschein danach erweckt. Direkt am Hotel gibt es eine Haltemöglichkeit, wo du dein Gepäck problemlos ein- und ausladen kannst. Wir fuhren jedoch weiter zum Parkplatz, weil wir nicht wieder zurück wollten und so rollerten wir anschließend mit unserem Koffer die Burgstraße zum Hotel hinunter.
In der Rezeption wurden wir danach sehr herzlich von Steffi empfangen und bekamen direkt jede Menge Tipps und Empfehlungen für unseren Aufenthalt. Zudem gab uns Steffi ein Heftchen für Radtouren sowie die Bernkastel-Kueser Gästekarte, die unterschiedliche Ermäßigungen (z. B. auf Schifffahrten, Weinproben und die Gastronomie) beinhaltet.
Unser Zimmer war sehr schön. Das Badezimmer war zwar sehr klein, das ist jedoch dem Grundriss der alten Häuser geschuldet. Für zwei Nächte super und auch für eine längere Zeit absolut in Ordnung.
Die Altstadt von Bernkastel
Dieses kleine Fleckchen Erde hat uns sofort begeistert! Die alten, mit Weinreben bewachsenen Häuser und Gassen, der historische Marktplatz mit seinem Brunnen, das Renaissance-Rathaus sowie die vielen kleinen Geschäfte, Weinläden und Restaurants sorgen – genau wie in Cochem – für ein ganz besonderes Flair. Es macht Lust auf mehr Urlaub an der Mosel :).

Wir genehmigten uns im Alten Zollhaus eine Pizza mit einem eiskalten Bier, lecker. Anschließend wanderten wir zur Burgruine Landshut, die hoch über der Altstadt thront.
Bernkastel-Kues: Burgruine Landshut

Du kannst bis zur Burgruine auch mit dem Auto hochfahren. Es lohnt sich jedoch, den Berg auf dem Fußweg zu erklimmen, denn so kannst du die schöne Natur um dich herum genießen.

Die Burgruine Landshut wurde über viele Jahre renoviert und rundum begehbar gemacht. Wir fanden sie sehr interessant, von oben hast du zudem einen tollen Ausblick auf Bernkastel-Kues!

Info: Auf dem Weg zur Burgruine Landshut kommst du an einem sehr schönen Restaurant vorbei, dem Schützenhaus, wo man sehr gut essen gehen können soll. Zudem hast du von dort aus einen fantastischen Ausblick auf das Moseltal! Leider war kein Tisch mehr frei, sonst hätten wir sehr gerne ein wenig Zeit auf der schönen Terasse verbracht. Da das wohl keine Seltenheit ist, reserviere am besten frühzeitig.
Das Spitzhäuschen in der Altstadt von Bernkastel
Nach unserem Burgspaziergang wanderten wir weiter durch die Altstadt und landeten in dem über 600 Jahre altem Spitzhäuschen. Hier kannst du sehr leckere Weine probieren und natürlich auch kaufen. Wir machten es uns in der oberen Etage der urigen Weinstube gemütlich und gönnten uns direkt zwei Weinproben – warum sollten wir uns auch mit einer begnügen ;). Fünf verschiedene trockene Weißweine und vier verschiedene Rotweine, sehr köstlich. Das kleine, alte Häuschen war ja schon im nüchternen Zustand schief, aber nachher … owei-owei ;). Die 600 Jahre hinterlassen eben Spuren. Wir fanden es toll und können dir das Spitzhäuschen nur empfehlen!

Für den nächsten Tag hatten wir uns wieder eine Radtour vorgenommen, doch bevor es losging, frühstückten wir erst mal ausgiebig. An dieser Stelle müssen wir unbedingt das Gasthaus Huwer nochmal lobend erwähnen, denn das Frühstück war wirklich köstlich!
Fahrradtour von Bernkastel-Kues nach Traben-Trarbach
Wir schwangen uns auf unsere Räder und fuhren an der Mosel entlang bis nach Traben-Trarbach. Auch diese Tour führt vorbei an den steilen Weinhängen, durch die Natur, Campingplätze und verschiedene kleine Dörfer, gaaanz entspannt.

Als wir an einem Weinberg vorbei fuhren, mussten wir doch tatsächlich nochmal zurück radeln, um uns zu versichern, dass wir uns beim Lesen des Namens nicht verlesen hatten. Kennst du den Kröver Nacktarsch? Nein? Wir bis dato auch nicht ;). In diesem Weinanbaugebiet gedeiht als Hauptrebe der Riesling und bringt Weine mit einer Spitzenqualität hervor. Beim nächsten Mal werden wir auf jeden Fall einen dieser Weine probieren.

In Traben-Trarbach haben wir uns nicht lange umgeschaut, von daher können wir nicht wirklich etwas über dieses kleine Örtchen berichten. Auf dem Rückweg machten wir noch einen Stop an der sehr schönen Cafébar Léon, tranken ein kühles Bier, und fuhren dann in einem Rutsch zurück nach Berkastel.
Für abends hatten wir uns zu unserem Hochzeitstag einen Tisch in der Doctor Weinstube reserviert, ein Hotel-Restaurant. Die Terasse ist wunderschön von Weinreben überzogen und besitzt einen ganz besonderen Charme. Das Essen war ebenfalls seeehr lecker. Falls du mal dort bist, solltest du dir die Stube unbedingt auch von innen anschauen, denn sie versprüht jede Menge historisches Flair.
Mit diesem romantischen Abend ging unsere kleine Moseltour dann auch schon zu Ende. Pünktlich zum Abreisetag fing es an zu regnen und so begaben wir uns schon morgens wieder auf die Heimreise.
Für uns steht fest: Wir werden das schöne Moseltal auf jeden Fall noch öfter besuchen, denn es gibt sehr viel zu entdecken und garantiert noch mehr dieser kleinen Orte, die wir beide undbedingt erkunden wollen :).